Lissabon-Spaziergang 1​

Stationen:​

Baixa
Mouraria
Nossa Senhora do Monte
Graça
Alfama
Baixa

 

Vom Stadtzentrum um den Rossio aus zur Praça da Figueira, wo die Straßenbahnlinie 15 nach Belém und Algés ihren Anfang nimmt, geht es in Richtung Burghügel hinein in die Mouraria, das ehemalige Maurenviertel.

Das Viertel, wo die moslemische Bevölkerung nach der christlichen Rückeroberung im 12. Jahrhundert angesiedelt wurde, ist heute interessanter Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen Immobilieninteressen und Verteidigung günstigen Wohnraums in historischer Umgebung. Kirchen, ehemalige Paläste, Wohnhäuser, Kulturinitiativen, Läden, Kneipen, teils baulich ramponiert, teils schön hergerichtet, prägen diesen Stadtteil.

 

Unterwegs geht es über die Gleise der Straßenbahnlinie 12, vorbei an Plätzen und Straßen, deren Namen die Berufe der früheren maurischen Bevölkerung verraten: Töpfer, Fliesenhersteller, Ölmühlenbetreiber.

Zum Aussichtspunkt Nossa Senhora do Monte ist noch einmal ein steiler Anstieg zu bewältigen.
Die Mühe lohnt sich allerdings: Das Graça-Kloster, der Burghügel, das andere Tejo-Ufer mit dem Arrábida-Gebirge im Hintergrund, die Stadt Almada mit den Anlagen der früheren Werft „Lisnave“ und der Cristo-Rei-Statue, die Brücke des 25. April über den Tejo, der Hügel des Bairro Alto mit der dahinter aufragenden Kuppel der Estrela-Basilika, die postmodernen Hochbauten des Amoreiras-Einkaufszentrums, die Waldberge des Monsanto, die Silhouette der verschiedenen Hochhäuser von Banken, Hotels und Versicherungen im nördlichen Bereich der Stadt und natürlich unten im Vordergrund die Baixa, der Santana-Hügel und die weiteren Bereiche des inneren Stadtgebiets, das alles bietet sich dem Besucher und ist Anlass für Fragen und Erklärungen.


Durch den von architektonisch interessanten ehemaligen Werkssiedlungen und anderen baulichen Zeugen der Industrialisierung des späten 19. und 20. Jahrhunderts geprägten Stadtteil Graça führt der Weg in die Alfama. Der Name ist arabischen Ursprungs und deutet auf einige warme Quellen hin. Die Bäderkultur wurde zu römischer wie arabischer Zeit und noch bis ins christliche Spätmittelalter gepflegt. In dieser Zeit trug die Existenz eines jüdischen Viertels zur wirtschaftlichen Dynamik der zwischen Burg und Fluss gelegenen Alfama bei.

Die Quellen sind heutzutage längst überbaut, die Gebäude römischen, arabischen und jüdischen Ursprungs sind nicht erhalten, aber die Anordnung der engen Gassen und die Grundrisse der meisten Häuser gehen auf die arabische Periode zurück. Im oberen Bereich sind heute noch einige alte Adelspaläste wie etwa der Palácio dos Azevedo Coutinho neben der Kirche Santo Estêvão zu sehen. Diese Kirche umgibt eine kleine Aussichtsplattform, von der aus man die Alfama überblickt und auf die Anlegestellen der Kreuzfahrtschiffe, den mehrere Kilometer breiten Fluss und die Landschaft auf der anderen Seite um Barreiro und Seixal sieht.

 

Über Treppen hinab geht es am Ende zum Largo do Chafariz de Dentro und dem gegenüber liegenden Fadomuseum und mit dem Bus oder zu Fuß wieder in die Baixa.

 



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