Lissabon-Spaziergang 4

Stationen:​

Alcântara
Ajuda

Monsanto

 

 

 

Die Tour nimmt in Alcântara gegenüber vom Straßenbahndepot Santo Amaro, dem einzigen noch verbliebenen, ihren Anfang. Eine Treppe führt hinauf zur Santo Amaro-Kapelle aus dem Jahr 1549. Erbaut wurde sie auf Initiative entweder von Brüdern des Christusordens nach deren Rückkehr aus Rom oder von galizischen Seeleuten, die sich wundersamer Weise vor einem Schiffbruch retten konnten. Die Kapelle ist normalerweise abgeschlossen, durch die Gitterabsperrung zu sehen ist aber der Vorraum mit seinen schönen azulejos.


Der Ort bietet einen eindrucksvollen Blick auf die Brücke des 25. April, den Hafenbereich von Alcântara, den Fluss und das gegenüberliegende Almada und lädt ein, sich die stattlichen Häuser des Alto de Santo Amaro näher anzuschauen. Durch ein Gelände mit kleinen Nutzgärten gelangt man hinab ins Tal des Rio Seco, nach Westen hinaus sieht man das Entdeckerdenkmal in Belém aufragen, während der Blick über die Tejomündung hinaus aufs offene Meer reicht.

 

Alcântara wird im Osten durch das gleichnamige Tal begrenzt, das im späten 19. und im 20. Jahrhundert zu einer der ersten und wichtigsten Industriezonen Lissabons und ganz Portugals wurde. Das genannte Tal des Rio Seco trennt den Stadtteil vom westlich angrenzenden Ajuda, in seinem oberen Bereich, der früher von Steinbrüchen geprägt war, schließt sich das ehemalige königliche Jagdgelände der Tapada da Ajuda an, das heute zur Landwirtschaftlichen Hochschule gehört und zu ausgedehnten Spaziergängen zwischen hügeligem Weideland und Wald einlädt.


Unser Weg führt nun recht steil bergauf bis zum Palácio da Ajuda. Dieser Palast wurde nach dem Erdbeben 1755 erbaut, wenige Jahrzehnte später allerdings von einem Brand zerstört und danach nur mit großen Unterbrechungen und letztlich unvollständig wieder aufgebaut.


Vorbei an der Torre do Galo, dem „Hahnenturm“, der nach Abriss der ursprünglich dazu gehörigen Kapelle in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsam mit seinem imposanten Gockel auf der Spitze neben dem Palast aufragt, führt der Weg durch eine Senke und wieder hinauf zu den Waldbergen des Monsanto, vorbei an modernen Universitätsgebäuden (Sozial- und Politikwissenschaften, Architektur). Nach dem Anstieg über freies Gelände und durch lichten Wald bietet sich ein beeindruckendes Panorama von Fluss und gegenüberliegendem Ufer, wo sich bei entsprechend guter Sicht die Burg von Palmela und das Arrábida-Gebirge abheben.


Etwas weiter über die bewaldeten Höhen, vorbei am Moinho
do Penedo, einer von einst 75 Mühlen im Monsanto (1925 stillgelegt), endet die Tour schließlich an der Pedreira dos Cactos, einem mit Kakteen bestande-nen früheren Steinbruch mit Basaltabbau, Zeuge einer Landschaft, die über Jahrhunderte hinweg von Weidewirtschaft und eben Steinbrüchen geprägt war, bis ab den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts die Aufforstung kam und der heutige Monsanto als kleines Waldgebirge und Erholungsregion im Westen Lissabons entstand.


Unweit des Kakteengartens befindet sich die Bushaltestelle mit Direktverbindung in wenigen Minuten zur Innenstadt (Baixa).


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